Klasse für Didaktik der Sprachen / Class of Language Education
print

Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Wintersemester 2015/16

Gastvortrag und Workshop

Prof. Dr. Philipp Mayring (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt)
Qualitative Inhaltsanalyse - Grundlagen, Techniken, Softwarelösungen

Montag, 7. Dezember 2015

Vortrag: 9.15 - 10.45 Uhr
Workshop: 11.00 - 16.00 Uhr

Ort: Seidlvilla, Nikolaiplatz 1, 80802 München (U 3/6 Giselastraße)

Einführender Vortrag: Ausgehend von Wissenschaftsstandards für qualitativ orientierte Studien wird der grundsätzliche Ansatz der Qualitativen Inhaltsanalyse vorgestellt und in den Rahmen anderer sozialwissenschaftlicher Textanalysetechniken gestellt. Sodann werden Grundlagen und Ablaufschritte induktiver Kategorienentwicklung und deduktiver Kategorienanwendung erläutert. Gütekriterien sowie Softwareunterstützung (hier vor allem das von uns entwickelte Programm, vgl. www.qcamap.org) schließen sich daran an.

Workshop: Im Zentrum stehen hier Projekte aus dem TeilnehmerInnenkreis, die vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden. In einer offenen Schlussrunde können weitere Themen und Probleme angesprochen werden.

Für den Workshop wird bis 2. Dezember um Anmeldung unter d.holl@lmu.de gebeten.
Der Vortrag kann auch ohne Teilnahme am Workshop besucht werden.

***

Gastvortrag und Workshop

Prof. Dr. Franz Breuer (Universität Münster)
Der Forschungsstil der Reflexiven Grounded Theory

Freitag, 9. Oktober 2015
Schellingstr. 3 (Rückgebäude), Raum R 154

Vortrag: 9.30 - 11.00 Uhr
Workshop: 11.30 - 13.00 Uhr und 14.00 - 17.30 Uhr

Die Grounded Theory (GTM) ist eine sozial- und kulturwissenschaftliche „qualitative“ Methodologie, die dazu geeignet ist, auf der Basis kultur-/sozialweltlicher Daten (Interviewgespräche, Feldteilnahme, kulturelle Artefakte u.a.) kategorial-begriffliche Abstraktionen und gegenstandsbezogene Modellierungen und Theorien zu entwickeln. Ihre Stärke liegt in der Erfindung und Ausarbeitung von Theorien („mittlerer Reichweite“). In diesem Rahmen wird eine Systematik methodischer Faustregeln gegeben, die ein Zustandebringen solcher Konzeptualisierungen ermöglichen. Ein Knackpunkt der Methodologie ist die (häufig naive) Umgehensweise mit dem Vorwissen des/der Forschenden: Es wird typischerweise von einer apriorischen Theoriefreiheit („Offenheit“) ausgegangen. Die selbst-/reflexive Umdeutung der GTM thematisiert demgegenüber die Bedeutung der Person des/der Forschenden, seiner/ihrer „Präkonzepte“, Verquickungen mit dem Forschungsthema und Feldinteraktionen. Die reflexive Fokussierung und Nutzung der subjektseitigen Voraussetzungen erweitert das methodische Spektrum von Möglichkeiten für das kreative Hervorbringen einer neuen Theorie.

Der Vortrag führt in die Grundgedanken und Postulate der Methodologie ein, und es werden die methodischen Werkzeuge aus dem „Instrumentenkoffer“ vorgestellt. Im anschließenden Workshop werden Arbeitsschritte unter dem Forschungsstil erläutert und exemplarisch umgesetzt/veranschaulicht.

Literaturempfehlung:
Franz Breuer (unter Mitarbeit von Barbara Dieris und Antje Lettau): Reflexive Grounded Theory. Eine Einführung für die Forschungspraxis. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissen-schaften (2. Auflage) 2010.