Sommersemester 2023
Kolloquium-Spezial: Ganz schön vermessen!
mit Prof. Dr. Petra Anders
Mi. 12.07.2023, 18–20 Uhr (s.t.)
Raum: Geschwister-Scholl-Platz 1 (HGB), M209
Was ist eigentlich gemeint, wenn über (Schul-)Bildung gesprochen wird? Bereits 2004 wies K. H. Spinner auf einen „Paradigmenwechsel“ in der Bildungsdiskussion hin, da für Lehrende und Fachdidaktiken zunehmend Kriterien wie Qualitätssicherung oder die Orientierung am Output zu leitenden Prinzipien geworden seien.1 Knapp 20 Jahre später ist diese Problematik aktueller denn je. So veröffentlichte Petra Anders, zusammen mit weiteren Wissenschaftler:innen aus den Bereichen Didaktik, Pädagogik und Erziehungswissenschaften, einen offenen Brief an die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK). Dieser kritisiert diesen eng gefassten, an standardisiertem Leistungsmonitoring orientierten Bildungsbegriff und schlägt vor, die gesamte Breite der Theorie- und Methodenvielfalt innerhalb der Bildungsforschung nutzbar zu machen; bei der Diskussion des Bildungsbegriffs ebenso wie im Unterricht. Bis zum 18. April 2023 haben sich 145 Personen den Forderungen des offenen Briefes angeschlossen.
In Ihrem Gastbeitrag „Ganz schön vermessen!“ beleuchtet Petra Anders diese Problematik des öffentlichen Bildungsdiskurses aus verschiedenen Blickwinkeln und lädt im Anschluss zu einer kritischen Diskussion ein.
1Spinner, Kaspar H. (2004): „Der standardisierte Schüler“, in: Deutscher Hochschulverband (Hrsg.), Glanzlichter der Wissenschaft 2004: Ein Almanach, Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, S.119-126. https://doi.org/10.1515/9783110506341-017